Pressemitteilungen 2022
07.2022:
Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen sind lustvolle Fleischesser und nur 5% Vegetarier
Nur 5% der Kinder und Jugendlichen ernähren sich vegetarisch. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen, im März und April 2022 durchgeführten repräsentativen Studie, für die das Münchner Meinungsforschungsinstitut iconkids & youth mittels persönlicher Interviews insgesamt 1472 6-bis 19-Jährige in Deutschland zu Hause befragt hat.
Weitere 3% essen zwar kein Fleisch, dafür aber Fisch, die Pescetarier. Flexitarier sind mit 29% fast ein Drittel der Kinder und Jugendlichen. Unter diesem Begriff zusammengefasst werden Befragte, die „Fleisch, Wurst oder Schinken selten essen“ (11%) und welche, die den Fleischkonsum reduzieren möchten (18%).
Dagegen sehen sich mit 63% fast 2/3 aller befragten Kinder und Jugendlichen als Fleischliebhaber. Sie „essen gerne Fleisch, Wurst oder Schinken“ und haben „nicht vor, in Zukunft weniger davon zu essen.“
Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede bzgl. Geschlecht und Alter. Vegetarismus kommt deutlich häufiger bei Mädchen vor: 9% geben an, sie würden sich vegetarisch ernähren, aber nur 2% der Jungen. Es gibt damit über viermal so viele Mädchen, die auf Fleisch und Fisch verzichten, wie Jungen.
Bzgl. des Alters gilt: Während nur 3% der 6- bis 12-Jährigen Vegetarier sind, liegt der Anteil bei den 13- bis 19-Jährigen bei 8%.
Dementsprechend gibt es die meisten Vegetarier bei den 13- bis 19-Jährigen Mädchen: Jedes Siebte (14%) von ihnen isst kein Fleisch und keinen Fisch.
Und wie viele Kinder und Jugendliche ernähren sich vegan, verzichten vollständig auf tierische Produkte? Lediglich 1%. (Sie sind in den Vegetarier-Zahlen bereits enthalten.)
Warum bevorzugen die Vegetarier unter den Kinder und Jugendlichen die fleischlose Ernährung?
Die Gründe sind vielfältig: 55% von ihnen geben an, es ginge ihnen um das Tierwohl, weil Tiere nicht gut gehalten werden. 54% tun die Tiere grundsätzlich leid, 52% denken an die Umwelt, der die Massentierhaltung schadet. 35% haben ein schlechtes Gewissen, wenn Sie Tiere essen müssten, während es 28% einfach nicht schmeckt. Für weitere 27% steht die eigene Gesundheit im Fokus und für 24% ist klar: „Für mich soll kein Tier sterben“.
„Der Anteil der Vegetarier unter Kindern und Jugendlichen ist weniger als die Hälfte des Anteils der Vegetarier in der Gesamtbevölkerung. Dies ist dem Alltagsablauf in den meisten Haushalten geschuldet: Da häufig zumindest ein Haushaltsmitglied Fleisch isst, erscheint es als zu aufwändig, unterschiedlich zu kochen. Das Kind wird deshalb von den Eltern nur selten aktiv an die vegetarische Ernährung herangeführt“, meint dazu Ingo Barlovic, Geschäftsführer von iconkids & youth.
In %
Befragte: |
Total
1472 |
Jungen
757 |
Mädchen
715 |
6-12 Jahre
721 |
13-19 Jahre
751 |
Kind ist Vegetarier, verzichtet auf Fleisch, Wurst, Schinken oder Fisch* |
5 |
2 |
9 |
3 |
8 |
Kind ist Pescetarier, verzichtet auf Fleisch, Wurst oder Schinken, isst aber Fisch |
3 |
2 |
5 |
2 |
4 |
Kind isst nur selten Fleisch |
11 |
7 |
14 |
11 |
10 |
Kind isst Fleisch, will aber in Zukunft weniger davon essen |
18 |
16 |
20 |
14 |
22 |
Kind isst gerne Fleisch, Wurst oder Schinken, hat nicht vor, in Zukunft weniger davon zu essen |
63 |
73 |
52 |
70 |
55 |
Pressemitteilungen 2021
10.2021:
Endlich wieder richtige Schule! – Repräsentativbefragung von Kindern
95% der 6- bis 13-jährigen Schüler in Deutschland, also fast jede oder jeder, können dem Beginn des neuen Schuljahres nach den Corona-Wirrungen etwas Positives abgewinnen. Nur 5% hätten noch gerne „länger Ferien zu Hause gemacht“ oder finden: „Zu Hause ist es schöner“.
Das ist ein Ergebnis einer aktuellen, im September und Oktober 2021 durchgeführten repräsentativen Studie, für die das Münchner Meinungsforschungsinstitut iconkids & youth mittels persönlicher Interviews insgesamt 822 Schulkinder im Alter von 6 bis 13 Jahren befragt hat.
Worauf haben sich die Kinder im neuen Schuljahr „am meisten gefreut“?
Für 70% steht der soziale Aspekt im Vordergrund, also das Zwischenmenschliche. Ganz vorne: die Freunde wieder täglich zu treffen (36% geben dies an). Denn: Mit den Freunden kann man zum Beispiel mit Sammelkarten spielen oder sich über Themen austauschen. „Ich war gespannt, was meine Freundinnen zu meiner neuen Frisur sagen werden“, erklärt eine 13-Jährige.
Die Kinder freuen sich des Weiteren auf andere Mitschüler (16%) und darauf, neue Schüler und damit auch neue Freunde kennenzulernen (5%).
Immerhin 10% finden es toll, ihre Lehrer wieder zu sehen.
Was bedeutet es für den Schulunterricht, dass er wieder regelmäßig in der Schule stattfinden kann?
15% der befragten Kinder finden es cool, dass es keinen Distanzunterricht mehr gibt und sie endlich wieder ohne Tablet und Computer gemeinsam mit anderen Schülern im Klassenraum lernen können. Dementsprechend gibt ein 13-jähriger Junge an: „Auf vernünftigen Unterricht freue ich mich am meisten. Zu Hause war das irgendwie nicht möglich. Wir haben online fast gar nichts gelernt.“ Ein 12-jähriges Machen meint dazu: „Über das Tablet dem Unterricht zu folgen war irgendwie zu chaotisch und zu anstrengend, aber in der Klasse macht es wieder mehr Spaß“
Weitere 7% weisen explizit darauf hin, dass es endlich wieder richtigen Sportunterricht gibt.
Dass zu Hause nicht alles eitel Sonnenschein war und ein Tapetenwechsel gut tut, darauf weist auch eine 11-Jährige hin: „Toll, dass ich nicht mehr den ganzen Tag mit meinem doofen Bruder auf der Bude hocken muss.“
Ein ganz besonderes Highlight der Jüngeren: Ein Fünftel der 6- und 7-Jährigen (21%) findet es klasse, richtig eingeschult worden zu sein: „Ich bin erst eingeschult worden, deshalb habe ich mich besonders auf meinen 1. Schultag gefreut – und auf meine große Schultüte,“ bringt ein 7-Jähriger sein Gefühl auf den Punkt.
Pressemitteilung vom 25. Oktober 2021
Pressemitteilungen 2020
10.2020:
Typisch Mädchen, typisch Junge! 94 % der Mütter sagen: Mein Kinder entspricht den Geschlechter-Klischees.
Deutsche Mütter nehmen ihre Kinder in Bezug auf deren Interessen und Geschmack überwiegend als „typische Mädchen“ bzw. „typische Jungen“ wahr: 61 % beschreiben ihre Kinder als „absolut typisch“, weitere 33 % als in diese Richtung gehend, „wenn auch nicht immer“.
Das ist das Ergebnis einer im März und April 2020 durchgeführten repräsentativen Studie, für die das Münchner Meinungsforschungsinstitut iconkids & youth mittels persönlicher Interviews insgesamt 744 Mütter von Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren befragt hat.
Nicht einmal 1 % der Mütter sieht im eigenen Kind genau das Gegenteil der gängigen Geschlechter-Klischees und auch nur 5 % beobachten zumindest eine Tendenz zu nicht geschlechtsspezifischem Verhalten.
Der Anteil der „absolut typischen“ Kinder ist bei Jungen mit 65 % deutlich höher als bei Mädchen (57 %). Im Altersverlauf sind die 8- und 9-Jährigen mit 65 % am stärksten in den gängigen Verhaltensweisen und Präferenzen verwurzelt (6-7 Jahre: 59 %, 10-12 Jahre: 60 %). Entsprechend sind Jungen im Alter von 8-9 Jahren mit 71 % auch die Gruppe mit dem höchsten Wert an „typischen“ Kindern, der niedrigste Anteil findet sich bei Mädchen im Alter von 10-12 Jahren mit trotzdem immer noch 55 %.
Auffällig ist, dass der Anteil „absolut typischer“ Kinder in Familien mit Migrationshintergrund höher ist (Kinder mit Migrationshintergrund 67 %, ohne: 58 %) sowie mit steigender formaler Bildung der Eltern abnimmt (Haushaltsvorstand hat Volks-/Hauptschulabschluss: 63 %, Abitur / Hochschulabschluss: 58 %).
Projektleiter Axel Dammler erklärt diese Ergebnisse auch mit den Einstellungen der Mütter: „Viele geben das weiter, womit sie in ihrer eigenen Kindheit aufgewachsen sind. So stärken sie oft unbewusst die klassischen Geschlechterpräferenzen.“ Er weist aber auch darauf hin, dass aus diesen Erkenntnissen Konsequenzen gezogen werden müssen: „Eine radikale Abkehr von tradierten Modellen stößt nicht nur viele Mütter, sondern auch die Kinder vor den Kopf: Damit erzeugt man nur Ablehnung. Es ist wichtig, Kinder und Mütter bei ihren gegenwärtigen Einstellungen und Vorlieben abzuholen und dann Brücken zu einer offeneren Gesellschaft zu bauen.“
Pressemitteilung vom 10. September 2020