Deutsche M\u00fctter nehmen ihre Kinder in Bezug auf deren Interessen und Geschmack \u00fcberwiegend als \u201etypische M\u00e4dchen\u201c bzw. \u201etypische Jungen\u201c wahr: 61 % beschreiben ihre Kinder als \u201eabsolut typisch\u201c, weitere 33 % als in diese Richtung gehend, \u201ewenn auch nicht immer\u201c.<\/p>\n
Das ist das Ergebnis einer im M\u00e4rz und April 2020 durchgef\u00fchrten repr\u00e4sentativen Studie, f\u00fcr die das M\u00fcnchner Meinungsforschungsinstitut iconkids & youth mittels pers\u00f6nlicher Interviews insgesamt 744 M\u00fctter von Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren befragt hat.<\/p>\n
Nicht einmal 1 % der M\u00fctter sieht im eigenen Kind genau das Gegenteil der g\u00e4ngigen Geschlechter-Klischees und auch nur 5 % beobachten zumindest eine Tendenz zu nicht geschlechtsspezifischem Verhalten.<\/p>\n
Der Anteil der \u201eabsolut typischen\u201c Kinder ist bei Jungen mit 65 % deutlich h\u00f6her als bei M\u00e4dchen (57 %). Im Altersverlauf sind die 8- und 9-J\u00e4hrigen mit 65 % am st\u00e4rksten in den g\u00e4ngigen Verhaltensweisen und Pr\u00e4ferenzen verwurzelt (6-7 Jahre: 59 %, 10-12 Jahre: 60 %). Entsprechend sind Jungen im Alter von 8-9 Jahren mit 71 % auch die Gruppe mit dem h\u00f6chsten Wert an \u201etypischen\u201c Kindern, der niedrigste Anteil findet sich bei M\u00e4dchen im Alter von 10-12 Jahren mit trotzdem immer noch 55 %.<\/p>\n
Auff\u00e4llig ist, dass der Anteil \u201eabsolut typischer\u201c Kinder in Familien mit Migrationshintergrund h\u00f6her ist (Kinder mit Migrationshintergrund 67 %, ohne: 58 %) sowie mit steigender formaler Bildung der Eltern abnimmt (Haushaltsvorstand hat Volks-\/Hauptschulabschluss: 63 %, Abitur \/ Hochschulabschluss: 58 %).<\/p>\n
Projektleiter Axel Dammler erkl\u00e4rt diese Ergebnisse auch mit den Einstellungen der M\u00fctter: \u201eViele geben das weiter, womit sie in ihrer eigenen Kindheit aufgewachsen sind. So st\u00e4rken sie oft unbewusst die klassischen Geschlechterpr\u00e4ferenzen.\u201c Er weist aber auch darauf hin, dass aus diesen Erkenntnissen Konsequenzen gezogen werden m\u00fcssen: \u201eEine radikale Abkehr von tradierten Modellen st\u00f6\u00dft nicht nur viele M\u00fctter, sondern auch die Kinder vor den Kopf: Damit erzeugt man nur Ablehnung. Es ist wichtig, Kinder und M\u00fctter bei ihren gegenw\u00e4rtigen Einstellungen und Vorlieben abzuholen und dann Br\u00fccken zu einer offeneren Gesellschaft zu bauen.\u201c<\/p>\n
Pressemitteilung vom 10. September 2020<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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